Blog zum 19. KlimaFreitag in Lützerath

Unser KlimaFreitag im Januar fand nicht auf dem Rathausmarkt statt, wir sind abends
in Richtung Lützerath aufgebrochen, um an der Demo am Sonnabend teilzunehmen.
Nachts am Alexanderplatz ging es los, es gab so viele Anmeldungen, dass gar keine Busse
mehr zur Verfügung standen, also „nur“ 9 Busse aus Berlin, die dann morgens irgendwo in
großer Nähe von Keyenberg hielten. Ungemütliches Wetter, vom Bus noch eine Stunde laufen bis in den Ort Keyenberg, in dem die Demo später losging. Das Wichtigste gleich vorweg: Es waren viel viel mehr Leute als angenommen, die Zahlen gingen danach wie immer auseinander, es waren auf jeden Fall Zehntausende, vielleicht sogar 35000, die sich auf den Weg gemacht hatten.
Und Kleinmachnow4Future mittendrin!

Ein langer Zug auf die Felder bis zur Demo-Bühne, in der Ferne der riesiege Bagger vom Tagebau, ganz hinten die noch stehenden Dächer von Lützerath. Auf dem Weg immer wieder die Sprechchöre:

„Ich sag Kohle, ihr sagt stop! Kohle – stop! Kohle – stop! KohleKohleKohle – stopstopstop!“
Ich sag Lützi, ihr sagt bleibt! Lützi – bleibt! Lützi – bleibt! LütziLütziLützi – bleibt bleibt bleibt!“

Wie fast alle besahen wir die Abbruchkante und bekamen Einblick in das unendlich groß wirkende Landschaftsloch, das schon ausgebaggert ist. Die Polizei hatte sich in ca 500m vor den Absperrungen in Lützerath in einer Kette aufgestellt, die aber umgangen wurde, weil immer mehr und mehr Leute kamen. An einigen Stellen konnten wir sehen, wie die Polizisten in die Menge der Demonstranten vorging und dabei die Schlagstöcke einsetzte. Dann zog sich die Polizei zurück und baute sich am Zaun vor Lützerath auf. Es gab Gerangel, es gab Feuerwerkskörper, wir gingen nicht bis nach vorne, Wasserwerfer kamen zum Einsatz, die Situation war für uns unübersichtlich. Alles bei Regen und auf total matschigem Grund – und immer noch kamen Demo-Teilnehmer lange nach 14.00 über das Feld in Richtung Lützerath, ein beeindruckendes Bild.


Zurück zur Demo-Bühne hatten wir die Rede von Greta Thunberg verpasst, die Menschen tanzten im Matsch, die Stimmung war richtig gut, vor allem, weil alle das Gefühl hatten, dass so viele trotz des schlechten Wetters gekommen waren.

Und ja, es war klar, Lützerath wird geräumt, aber das Entscheidende ist:

Wir haben diesen Kampf noch lange nicht verloren, noch ist die Kohle im Boden und wir können in den nächsten Jahren immer noch etwas tun, damit sie dort bleibt und RWE auf das Abbaggern verzichtet.
Das ist eine unserer wichtigen Aufgaben für die nächste Zeit.